WM 2010 München - Bericht aus der Sicht eines Volunteers
Vom 30.07. bis zum 03.08. durften wir, Nadja und ich (Arnold), die Weltmeisterschaft in München aus einer besonderen Perspektive erleben – aus der Sicht eines Volunteers.Am Samstag den 30.07. meldeten wir uns, wie abgemacht, um 6.45 Uhr im Organisationsbüro der WM auf der Münchner Olympia Schiessanlage in Garching-Hochbrück.
Vom 30.07. bis zum 03.08. durften wir, Nadja und ich (Arnold), die Weltmeisterschaft in München aus einer besonderen Perspektive erleben – aus der Sicht eines Volunteers.
Am Samstag den 30.07. meldeten wir uns, wie abgemacht, um 6.45 Uhr im Organisationsbüro der WM auf der Münchner Olympia Schiessanlage in Garching-Hochbrück. Nach der Akkreditierung, ging es zur Einkleidung und danach zu unserem Einsatzort: dem Service-Point im Athletenzelt.Unsere Aufgabe war den Athleten und Betreuern in allen möglichen Fragen behilflich zu sein und sie mit Internet-Accounts sowie Start- und Ranglisten zu versorgen. Wir hatten viel Spaß, wie das Beispiel einer Ranglistenausgabe an einen koreanischen Trainer zeigt, dessen Englisch ungefähr so gut wie mein koreanisch war. Dank ausgezeichneter Körpersprache des Koreaners konnten problemlos die richtigen Listen gefunden werden.
Neben Betreuern, wie z.B dem gebürtigen Tiroler Dr. Peter Haberl – Sportpsychologe des US – Teams und Mitglied des USOC, war das eine tolle Stelle um Athleten zu treffen und zu erleben. So bot sich die Chance, dass sich meine „Idole“ Warren Potent, Matthews Emmons und natürlich Sergei Martynov auf einem T-Shirt des SSV Rankweil mit einer Unterschrift verewigen.
Warren war sehr oft im Athletenzelt zu treffen und deshalb war es eine Kleinigkeit, ihn darauf anzusprechen. Leider verfolgte ihn das Verletzungspech (Verletzung an der Schulter) bei dieser Weltmeisterschaft. Trotz 597 Ringen konnte er sich nicht für das Finale qualifizieren. Nach dem Wettkampf traf ich ihn nochmals, gratulierte ihm zum sehr guten Resultat und meinte, dass es in London 2012 sicherlich besser klappen wird. Ein sehr netter Mensch dieser Warren Potent.
Matthew Emmons sah ich immer nur im Wettkampfgelände und da wollte ich ihn nicht wegen eines Autogramms „belästigen“. Peter Haberl war so nett und arrangierte ein Treffen.
Nun fehlte noch Sergei Martynov. Ihn sah ich nie im Athletenzelt und auch auf dem Gelände hat er sich immer gut versteckt. Als dann ein Athlet aus Weißrussland bei mir am Service-Point war, fragte ich diesen, ob es nicht möglich wäre, dass Sergei, wenn dieser Zeit hat,kurz bei mir vorbei kommen könnte. Ich hab keine Ahnung was der junge Weißrusse verstanden hat, denn er verließ schnellen Schrittes das Zelt und nach 3 Minuten stand Sergei bei mir am Tisch. Vermutlich teilte ihm der junge Weißrusse mit, dass es sich wohl um etwas Wichtiges handelt und er sofort zum Service Point kommen müsse. Egal – nun stand er vor mir. Alte Turnschuhe, Trainingsanzug, die Hände im Hosensack und eine dunkle Sonnebrille auf der Nase. Ein „Yeah“ – sollte die Begrüßung seinerseits sein. Ich fragte ihn ob er so nett sein könnte ein T-Shirt zu signieren. Sein „Yeah“ interpretierte ich als ein Ja. Dann bedankte ich mich bei ihm und wünschte ihm viel Glück beim Wettkampf – der in einer Stunde stattfand – und mit einem „Yeah“ verließ er so ruhig wie er gekommen ist wieder das Athletenzelt. Später am Abend traf ich ihn nochmals – den Weltmeister Sergei Martynov – in seiner typischen Art, die Hände im Hosensack, die dunkle Sonnebrille auf der Nase, ruhig des Weges dahinschlendernd. Ich gratulierte ihm zum Weltmeistertitel und ich hörte nicht ein „Yeah“, was typisch gewesen wäre, sondern ein „Thank you“ – diesmal mit einem Schmunzeln im Gesicht. Die Glückwünsche für London 2012 kommentierte er jedoch schon wieder mit einem „Yeah“ ……. Der coolste Spitzensportschütze, den ich jemals getroffen habe.
Neben unserer Aufgabe, hatten wir auch Gelegenheit die Finals live zu verfolgen. Die tolle Atmosphäre, die spannenden Entscheidungen und das sportliche Publikum begeisterte uns sehr. Neben den uns vertrauten Disziplinen haben wir öfters auch bei Skeet- und Trap-Bewerben zugeschaut – war toll, auch andere verwandte Disziplinen beobachten zu können. Das hat auch unseren Jugendlichen Markus Abfalterer und JJ Berger, die mit unserem Obmann Markus Salzgeber die WM besuchten, gefallen. Sehr interessant war auch das Ausstellungsgelände der Hersteller, dass wir mehrmals durchstreift haben.
Bei der 50. ISSF Weltmeisterschaft mithelfen zu dürfen, war ein tolles, unvergessliches Erlebnis für uns und wir können nur sagen: Wenn sich die Chance nochmals bieten würde, wir würden wieder mitmachen.