LW Ö(ST)M 2016 - 4 Medaillen für den SSV Rankweil!

ARN 7826 1Austragungsort der diesjährigen Österreichischen Meisterschaften der Luftwaffenschützen war Kufstein in Tirol. Im rund 90 aktive Sportschützen umfassenden Aufgebot des Vorarlberger Schützenbundes waren auch 8 Sportler des Sportschützenverein Rankweil nominiert.

Unsere Athleten und Betreuer fanden großen Gefallen an Kufstein. Das Hotel, in dem die Vorarlberger Schützen untergebracht waren, lag mitten im Ortszentrum und hatte ebenso schöne wie geräumige Zimmer. Nur Manuel Gopp und seine Familie hatten Pech. Sie bekamen sozusagen die Besenkammer zum Übernachten. Sehr angenehm war auch, dass man die Kufstein Arena, in dem das Spektakel Österreichische (Staats-)Meisterschaften von 17. – 20. März 2016 ausgetragen wurde, gut zu Fuß erreichen konnte. Das ersparte einem mitunter die Parkplatzsuche.

Die Kufstein Arena bot, wie schon 2008, einen würdigen Rahmen für die nationalen Titelkämpfe. Nur die Organisation war, sowohl von Seiten des ÖSB als auch des VSB, eher etwas chaotisch. Allein das Auffinden der Startnummern im Aufenthaltsraum der Vorarlberger Schützen, in einer der unzähligen am Boden stehenden Gewehr- und Bekleidungstaschen, wurde zum Hindernislauf. Wollten die Jugendlichen am Samstag noch trainieren, so mussten sie die Ellenbogen einsetzen um einen der begehrten Trainingsplätze zu ergattern.

Trotz Chaos fanden die Wettkämpfe wie geplant statt und der SSV Rankweil kam aus dem Daumen drücken fast nicht mehr heraus:

Den Auftakt machte Stefan Abbrederis. Er schoss in der, für die Männerklasse, recht neuen Disziplin stehend aufgelegt. Laut eigener Aussage hielt sich seine Nervosität in Grenzen, was vielleicht auch an seiner Zielsetzung lag: über 400,0 Ringe erzielen und nicht Letzter werden. Mit 401,9 Ringen und dem 17. Platz bei 19 Teilnehmern konnte er beide Ziele knapp erreichen und war daher mit seinem ersten Auftritt bei einer Österreichischen Meisterschaft zufrieden. Gemeinsam mit Michael Moosbrugger und Patrick Scalet (beide USG Egg) bildete er auch die Vorarlberger Mannschaft. Leider hatte Patrick Scalet einen Waffendefekt und so wurde die Mannschaft der stehend aufgelegt Männer nach hinten durchgereicht.

Unsere LP5 Schützen Nadja Schrotter und Simon Mair konnten am Donnerstag ihr Training absolvieren. Waffendefekte scheinen bei dieser ÖM für die Vorarlberger Schützen an der Tagesordnung gewesen zu sein, denn auch Nadja musste nach wenigen Probeschüssen wieder einpacken und am Steyr Stand einen Defekt beheben lassen. Glücklicherweise konnte sie in einem 2. Trainingsdurchgang noch einige Trainingsschüsse mit ihrer LP5 absolvieren.

LWÖM Nadja SchrotterAm 2. Wettkampftag wurde es dann für Nadja und Simon ernst. Mit der positiven Erfahrung des Vorjahres im Rücken, bereits Gold bei einer ÖM gewonnen zu haben, machten sie sich erneut auf Medaillenjagd. Für Nadja, die mit der Luftpistole in dieser Saison leider noch keine richtig guten Ergebnisse erzielen konnte, lief es an diesem Tag gut. Mit 348 Ringen erzielte sie ihre Saisonwettkampfbestleistung und belegte in der Einzelwertung der Seniorinnen 1 den 4. Platz. Damit war sie auch die beste Vorarlberger Teilnehmerin. In der Mannschaftswertung ging es äußerst knapp zu. Die Mannschaften aus Niederösterreich und Oberösterreich hatten beide 1.032 Ringe und holten sich damit den Sieg bzw. den 2. Platz. Mit Helene Rippl (SG Montafon) und Margarethe Fleisch (USS Dornbirn) und insgesamt 1.030 Ringen konnte Nadja mit ihrer Mannschaft, knapp dran an den Siegern, den guten 3. Platz machen. Wie bereits im Vorjahr gewann sie damit die erste Medaille für den SSV Rankweil bei diesen Meisterschaften.

Den einen Wettkampf gerade erst beendet ging es für Nadja auch gleich in den zweiten. Schon die Ausschreibung ließ erahnen, dass sich die LP Seniorinnen, die sowohl an den LP- als auch an den LP5- Wettkämpfen teilnehmen wollten, besser klonen lassen oder nicht in die Nähe der Medaillenränge kommen, denn die Siegerehrung der LP Bewerbe fand gleichzeitig mit dem Bewerb der LP5 Schützen statt. Zum Glück standen noch viele weitere Disziplinen und Klassen zu ehren auf dem Programm, die Siegerehrung dauerte also länger, und so schickte man die LP5 Schützinnen schießen und sie sollten nach Beendigung ihres Wettkampfes, der ja glücklicherweise zu den schnelleren Bewerben gehört, dazu stoßen. Mit der LP5 trat Nadja zum ersten Mal an und durfte sich mit Platz 7 und 313 Ringen über einen Platz im Mittelfeld freuen.

Direkt nach ihr stieg auch Simon mit der LP5 ins Wettkampfgeschehen ein. Auch für ihn war es in dieser Disziplin das erste Antreten bei einer ÖM. Ihm lief es auch richtig gut und mit 334 Ringen wurde es für ihn am Schluss der 4. Platz. Unschlagbar war an diesem Tag sein Verbandskollege Marvin Greppmayr (SG Lustenau). Mit einem neuen persönlichen Rekord von 377 Ringen wurde er, zum dritten Mal in Folge, Österreichischer Meister.

Am Samstag waren dann unsere Junioren im Einsatz. Markus Abfalterer, der mit dem Luftgewehr am Start war, lief es an diesem Tag leider gar nicht. Er kam einfach nicht in den Rhythmus und musste sehr viele schlechte Schüsse einstecken. Auch seine Versuche, während dem Wettkampf, seine Technik zu verändern brachte leider nicht den erwünschten Erfolg. Seine 590,1 Ringe reichten dann auch nur für den 20. Platz und somit gilt für ihn, diesen Wettkampf abzuhaken und sich ganz auf die bevorstehende KK Saison zu fokussieren.

LWÖM Simon MairAuch Simon, der in dieser Saison leider auch mehr Tiefen als Höhen hatte, lief es wieder nicht wie gewünscht. Seine Serien waren leider für ein richtig gutes Ergebnis nicht konstant genug und gerade der Anfang wollte gar nicht gelingen. Als Achter konnte er sich gerade noch so ins Finale retten. Aber auch dort war weiterhin der Wurm drin und Simon konnte seine Stärken nicht ausspielen. So beendete er das Finale leider bereits nach acht Schuss als Erster und musste sich mit Platz 8 begnügen. Entmutigen lässt Simon sich davon aber nicht und so hat er jetzt schon den Vorsatz im nächsten Jahr wieder anzugreifen. Die Tatsache, dass er mit Christoph Tiefenthaler (SG Satteins) und Marvin Greppmayr (SG Lustenau) in der Mannschaftswertung ihren Vorjahreserfolg wiederholen konnte und die Drei sich erneut den Österreichischen Meistertitel, mit deutlichem Vorsprung, sicherten, wird ihn bestimmt auch ein wenig über seine Einzelleistung hinweggetröstet haben.

Ab 16:00 Uhr konnten unsere Jugendschützen trainieren. Leider hat Marie Schrotter am Vortag, kurz nach der Anreise, Fieber bekommen und so konnte sie sich am Training nicht beteiligen. Manuel Gopp, den das gleiche Schicksal drei Tage zuvor ereilt hatte, war zum Glück wieder etwas mehr bei Kräften und so absolvierte er das Training gemeinsam mit Laura Thür und Patrick Nesensohn. Allen lief es zufriedenstellend und besonders Patrick zauberte wieder einige rote Punkte (Zehner) auf den Bildschirm. Der Wettkampf am Sonntag konnte also kommen .... und er kam! 

Marie hatte sich noch nicht wieder erholt und so musste sie leider die Heimreise antreten, anstatt den Wettkampf schießen zu können. Auch wenn die persönliche Enttäuschung darüber natürlich groß war, so freute sie sich doch, als sie hörte, dass Melanie Djordjevic (HSG Bregenz), mit der sie während der ganzen Saison in starker Konkurrenz stand, den Sieg holen konnte.

So musste Manuel am Sonntag alleine den Anfang machen. Die Probe und seine ersten zehn Wettkampfschüsse waren noch in Ordnung. Dann verließen ihn allerdings die Kräfte und die Disziplin langsam zu schießen und so war die 2. Serie leider nicht mehr so gut wie die erste. Am Ende wurden es für ihn 200,5 Ringe. Auch wenn das Ergebnis vielleicht nicht ganz seinen Erwartungen entsprochen hat, so ist sein 9. Platz in dem 41. Schützen umfassenden Starterfeld bei den LG Jugend 1 männlich Schützen durchaus beachtlich. Und die Tatsache, dass unser Manuel der beste Vorarlberger in seiner Klasse war, sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Mit der Mannschaft wurde es für ihn der 8. Platz.

Nachmittags waren dann Laura und Patrick am Start. Für beide war es die erste Teilnahme an einer ÖM. Laura gelang es ihre Trainingsleistung sehr gut umzusetzen. Sie darf daher sehr stolz auf ihre 195,1 Ringe und ihren 22. Platz bei den LG Jugend 1 weiblich sein. Aus Vorarlberger Sicht, war sie in ihrer Klasse sogar die Zweitbeste. Gemeinsam mit ihren Teamkollegen wurde es für sie in der Mannschaftswertung Platz 11.

LWÖM Patrick NesensohnMit großen Erwartungen an sich selbst ging Patrick in den Wettbewerb. Er war sich bereits am Vorabend relativ sicher, dass er dort in Kufstein was tolles leisten kann. Entsprechend selbstbewusst ging er ans Werk. Und es gibt an seinem Wettkampf nichts auszusetzen. Mit zwei soliden 88er Serien und einem Endergebnis von 176 Ringen konnte er sich schlussendlich den 3. Platz sichern. Die LP Jugend 2 männlich Schützen schenkten sich aber auf den Topplätzen nichts. So hatten die Athleten auf Rang 1 und 2 nur einen einzigen Ring mehr als Patrick. Trotzdem gilt: Bronzemedaille gewonnen nicht Gold oder Silber verloren! Und als Sahnehäubchen konnte er gemeinsam mit Sven Merhar und Manuel Krierer (beide USG Gisingen) in der Mannschaftswertung eine weitere Bronzemedaille in Empfang nehmen. Mit Recht sehr stolz auf das Erreichte trat er dann den Heimweg an.

Eine weitere erfolgreiche Österreichische (Staats-)Meisterschaft für den VSB und den SSV Rankweil ist damit bereits wieder Geschichte. Auffallend ist, dass vom VSB deutlich weniger LP als LG Schützen in den Wettbewerb geschickt wurden, die LP Schützen dafür fast doppelt so viele Medaillen gewinnen konnten als die angetretenen LG Schützen. Es trifft also auch hier wieder einmal die Redewendung „Quantität ist nicht gleich Qualität“ zu. Auch sollte man bei Vergleichen der Medaillenanzahlen mit den Vorjahren vorsichtig sein, schließlich wurden ein paar neue Bewerbe eingeführt und man durfte nun zwei anstatt nur einer Mannschaft melden.

Nichtsdestotrotz war die LW Ö(ST)M 2016 ein Erfolg. Und der SSV Rankweil gratuliert allen Medaillengewinnern, besonders natürlich denen aus den eigenen Reihen.

Rangliste
Fotos

Bericht: Arnold Schrotter / Melanie Lutz