Am 14. April 2023 war es endlich soweit. Das Schlussevent der Zielsportlandesliga startete bei uns im Verein mit dem Halbfinale. Im Vorfeld des Halbfinales hatte sich aber noch so einiges getan. Die Schützengilde Satteins, die nach den Vorrunden auf Platz 3 lag, sagte leider ihre Teilnahme ab. Die SG Frastanz (Platz 5 nach den Vorrunden), die nachrücken hätten dürfen, schafften es leider auch nicht ihre Mannschaft für die 2 Tage des Schlussevents noch einmal zu aktivieren. So fand auch diesmal wieder, wie bereits im Vorjahr, ein Schlussevent mit nur 3 Mannschaften statt.
Damit der Aufregungen und Änderungen aber noch nicht genug. Nachdem das Schlussevent mit 3 Mannschaften feststand, wurde von der Ligaleitung festgelegt, dass unser Rankweiler Team aufrutscht und damit nicht mehr gegen Platz 1 der Tabelle (Lustenau) sondern gegen Platz 2 (Klostertal) im Halbfinale antreten soll. Dagegen legte aber das Team aus dem Klostertal, ca. eine halbe Stunde vor Start, Protest ein. Unsere Mannschaft, cool und besonnen wie man sie kennt, beschlossen, dass es die Aufregung nicht wert ist, und akzeptierten die ursprüngliche Einteilung, was gleichzeitig bedeutete, dass sie einen Durchgang lang auf ihren Start warten mussten. Wie goldrichtig diese Entscheidung sein sollte, zeigte sich allerdings erst noch.
Zuerst absolvierten jetzt mal die Klostertaler ohne Konkurrenz ihren Durchgang und qualifizierten sich automatisch für das Finale um den Ligatitel am nächsten Tag. Mittlerweile war auch die Mannschaft aus Lustenau eingetroffen, die über die neue Situation in Kenntnis gesetzt wurde. Was alle erst jetzt erfuhren, die Lustenauer mussten auf einen ihrer starken Stammschützen verzichten, da sich Wolfgang Psenner, kurz vor dem Schlussevent so schwer verletzt hatte, dass er nur als Zuschauer daran teilnehmen konnte. Für ihn rutschte jedoch ein mindestens ebenso erfahrener Sportler, nämlich Roland Hödl, nach. Man konnte also auch weiterhin viel von der Mannschaft aus Lustenau erwarten. Mit einem solchen Kampf um die Punkte, wie er dann jedoch stattfand, hätte vor Beginn dieses Durchganges aber vermutlich niemand gerechnet.
Marvin Greppmayr, der für Lustenau auf Position 1 schoss, hatte erneut, wie schon beim Startevent, etwas Mühe mit dem Stand in Rankweil. So ganz rund wollte es ihm nicht laufen. Dennoch legte er seiner Konkurrentin, Marie Schrotter vom SSV Rankweil, mit 372 Ringen ein nicht zu verachtendes Ergebnis vor. Und Marie kämpfte. Es war ein ständiger Führungswechsel zu beobachten. Zum Schluss setzte sich aber Marie mit einem einzigen Ring Vorsprung gegen Marvin durch und holte einen sehr wichtigen Punkt für unsere Mannschaft.
Der Wettkampf rund um Position 2 verlief da für die Zuschauer doch etwas entspannter. Konnte Arnold Schrotter zu Beginn des Wettbewerbes noch kurz ein-, zweimal, lt. Hochrechnung, gegen Manfred Bechter in Führung gehen, zeichnete sich in diesem Duell dann doch recht rasch ab, dass dieser Punkt, dank Manfred (373 Ringe) nach Lustenau geht und Arnold (358 Ringe) sich geschlagen geben musste.
Was aber die Schützen auf Position 3 - Roland Hödl (Lustenau) und Simon Mair (Rankweil) - den Zuschauern zumuteten war an Spannung kaum zu überbieten. Ständige Führungswechsel, über mehrere Schüsse ex aequo, lange Zeit auch zeitlich ziemlich gleich getaktet. Es war unglaublich. Und so spannend der Wettkampf auch war, so knapp ging er auch aus. Mit 368 Ringen, seinem besten Ergebnis in dieser Ligasaison, nahm Simon Roland einen Ring ab und konnte damit den Sieg für das Team aus Rankweil fixieren. Und damit mussten die Ligachampions der vergangenen drei Saisonen bereits im Halbfinale ihren Traum auf eine erneute Wiederholung begraben.