LW Ö(ST)M 2015 - 3xGold!!!

Von 27. bis 29. März 2015 fand, mit der Österreichischen (Staats-) Meisterschaft, der Höhepunkt im Kalender des Österreichischen Schützenbundes für die Luftwaffenschützen statt. Ausgetragen wurden die Wettkämpfe im ULSZ in Rif. Mit 7 Schützen war der Sportschützenverein in dieser Saison besonders stark vertreten und mit 3 Österreichischen Meistertiteln dürfen unsere Sportler und wir äußerst zufrieden sein.

20150327 141552Den Anfang machten am Freitagmorgen unter anderem die LP Senioren 1 Schützinnen und damit auch Nadja Schrotter. Nach der schwachen Leistung sechs Tage zuvor beim ZSPL Relegationswettkampf war die Spannung, wie sie diese verarbeitet hatte und wie sie sich bei ihrem ersten Antreten bei einer Österreichischen Meisterschaft schlagen würde, besonders hoch. Aber Nadja zeigte starke Nerven und mit 347 Ringen bestätigte sie ihre Leistungen in der abgelaufenen Saison. In der Einzelwertung bedeutete dies für sie Platz 5, unter anderem hinter ihren Mannschafskolleginnen Helene Rippl (3. Platz, SG Montafon, 352 Ringe) und Margarete Fleisch (4. Platz, USS Dornbirn, 348 Ringe). Dank dieser kompakten Teamleistung waren sie in der Mannschaftswertung unschlagbar und holten sich den Titel und natürlich auch die Goldmedaille. Weil die Medaillen für die LP Schützen aber vom Bundessportleiter LP vergessen worden waren, erhielten sie bei der Siegerehrung leihweise die der LG Schützen und mussten sie anschließend wieder abgeben. Bis Samstag waren dann aber auch die LP Medaillen eingetroffen, sodass Nadja ihre eigene mit nach Hause nehmen konnte.

Die Sache mit den Medaillen war nicht das einzige organisatorische "Hoppala" bei dieser Meisterschaft. So war zum Beispiel am ersten Tag nicht allen Offiziellen klar, welche Hosen nun tatsächlich als Sport-/Trainingshose gelten und welche nicht.

Der Samstag stand dann, zumindest aus SSV Sicht, ganz im Zeichen der Junioren. Den Anfang machte Markus Abfalterer mit dem Luftgewehr. Markus Entscheidung an der ÖM teilzunehmen fiel recht kurzfristig und trotz intensivem Training in dieser verbleibenden Zeit und einigen entscheidenden Stellungsveränderungen durfte man kein Wunder erwarten. Mit 592,5 Ringen erbrachte er dennoch eine seiner besten Leistungen in dieser Saison und vor allem die letzten beiden Serien sollten ihm Mut für die nächste Saison machen. Auch seine Platzierung im Mittelfeld (Rang 17 von 28) war daher durchaus eine Leistung mit der er zufrieden sein konnte.

IMG 20150330 WA0004Im nächsten Durchgang war dann Simon Mair mit seiner Luftpistole dran. Mit 553 Ringen stellte er zwar auch keine neue Bestleistung auf, bestätigte aber durchaus seine Leistungen. Außerdem hatte er damit genau gleich viele Ringe, wie seine Mannschaftskollegen Marvin Greppmayr (SG Lustenau) und Christoph Tiefenthaler (SG Satteins). Nach dem Grunddurchgang lagen die drei damit auf den Plätzen 3 (Marvin), 4 (Christoph) und 5 (Simon) und hatten sich damit eindeutig für das Finale qualifiziert in dem ja alles wieder auf 0 gesetzt wird. Gleichzeitig hat unser Dreamteam, bei dem man merkt, dass sich die Jungs zwar gegenseitig pushen, sich zugleich aber auch bestens verstehen, locker - mit 40 Ringen Vorsprung - die Mannschaftswertung gewonnen.

Bis zum Start des Finales sollte allerdings noch eine ganze Weile vergehen und in der Zwischenzeit kämpften die LG Juniorinnen ebenfalls um den Finaleinzug. Davon weit entfernt war an diesem Tag Patrizia Salzgeber. Ihre 377,9 Ringe reichten schlussendlich leider nur für den vorletzten Platz. Auch mit ihren Mannschaftskolleginnen Melissa Wolf (USG Höchst, 396,3 Ringe, 11. Rang) und Tamara Klocker (USG Höchst, 387,2 Ringe, 17. Rang) wurde es nichts mit einer Medaille sondern der undankbare 4. Platz.

Vor dem Finale wirkte unser Simon wieder einmal äußerst fokussiert und wie die Ruhe selbst. Was tatsächlich in ihm vorging, weiß wohl nur er selber. Für die mitgereisten Fans des SSV Rankweil (die Familien Abbrederis, Abfalterer, Gopp, Schrotter, Salzgeber, usw.) war das Finale dagegen der Nerventest schlechthin. Den ersten Finalschuss verzog Simon zwar noch etwas, aber mit zwei tollen weiteren Schüssen in dieser ersten Dreierserie, konnte Simon bereits zu diesem Zeitpunkt einen Platz in der ersten Hälfte der Finalteilnehmer erobern. Seine zweite Dreierserie war mit 3 Zehnern sensationell gut. Er kletterte damit auf Rang 2 nach oben, vor ihm lag nun nur mehr Marvin. Nach dem 8. Schuss musste sich leider Christoph als erster aus dem Finale verabschieden. Dafür hatten mittlerweile Simon und Marvin die Plätze getauscht und Simon führte die Liste an. Nach 14 Schuss und auf Platz 5 gelegen war dann auch für Marvin in diesem Finale Schluss. Simon lag zu diesem Zeitpunkt auf Rang 3. Auf den Führenden, den ÖSB Kaderschützen Lukas Schiestl (Tirol), fehlten ihm allerdings nur 4 Zehntelringe. Zwei Schuss später lag Simon wieder deutlich in Führung, musste diese allerdings mit den nächsten zwei Schuss wieder an Lukas abgeben. Damit waren nur noch diese beiden Sportler im Kampf um den Titel im Rennen. Vor den letzten zwei entscheidenden Schüssen lag Simon mit 0,8 Ringen zurück. Dann, beim vorletzten Schuss, ein Ausrutscher von Simon - 7,6 Ringe. Zwar scheinen sich auch bei Lukas langsam die Nerven bemerkbar gemacht zu haben, dennoch konnte er mit seinen 8,5 Ringen die Führung auf 1,7 Ringe ausbauen. Dann der letzte alles entscheidende Schuss. Lukas schoss relativ früh. Ein Raunen ging durch die Halle, die Uiiis der Zuschauer hatte auch Simon mitbekommen und ihm war klar: jetzt braucht er einen guten Schuss. Das ist allerdings gar nicht so einfach, wenn die Hände zu zittern anfangen. Dann ein ruhiger Moment, IMG 20150330 WA0005abgedrückt und 10,5! Damit stand fest: SIMON IST ÖSTERREICHISCHER MEISTER !!!!
Jubel bei allen anwesenden Vorarlbergern auf den Rängen. Simons Vereinskollegen stimmten sogar, sehr zur Belustigung der anderen Zuschauer, einen Jubelgesang an. Seine Teamkollegen am Stand drückten Simon und sich gegenseitig und freuten sich alle zusammen. Und selbst die zu Hause gebliebenen Fans sprangen vor Begeisterung auf, als sie davon erfuhren.

Gefeiert wurde anschließend bei einem ausgiebigen Essen und dem ein oder anderen leckeren Getränk. Allzu spät wurde es dennoch nicht, denn am nächsten Tag waren ja noch unsere Jüngsten am Start und auch dafür wollten alle fit sein.

ManuelAm Sonntagmorgen um 8.00 Uhr (und das nach Umstellung auf die Sommerzeit) durfte dann gleich die LG Jugend 1-Schützen starten. Auch für Manuel Gopp war es die erste Österreichische Meisterschaft und entsprechend aufregend war dieses Erlebnis. Und damit auch ja nichts schief gehen konnte, durfte unser Sportleiter Arnold Schrotter endlich auch mal hinunter an den Stand und Manuel beim Einrichten helfen. Anschließend wurde von ihm noch kurz die Stellung kontrolliert, die Manuel bereits sehr gut selber findet und bei der er weiß worauf es ankommt. Dann hieß es aber auch für Arnold ab zurück auf die Tribüne um Probeschüsse sowie den Wettkampf von oben zu beobachten. Und Manuel nutzte die Vorbereitungszeit voll aus und schaffte in den 15 Minuten 40(!) Probeschüsse. Aber bereits dort waren sehr viele gute Schüsse mit dabei. Manuels Nervenanspannung beim Wettkampfstart war bis hinauf auf die Zuschauertribüne, wo sich wieder alle SSV Begleiter versammelt hatten um Manuel die Daumen zu drücken, spürbar. Aber Manuel zog sein Wettkampfprogramm wie im Training durch und nach 8 Minuten war alles erledigt. Mit 188 Ringen gelang es ihm bei der Österreichischen Meisterschaft seine persönliche Wettkampfbestleistung zu erzielen und feierte damit ein überaus gelungenes Debüt. Mit diesem Ergebnis war Manuel gleichzeitig auch der beste VSB Starter in dieser Klasse. Auch sein 6. Rang im 33 Schützen umfassenden Gesamtteilnehmerfeld ist eine super Leistung und Manuel kann zu Recht stolz auf sich sein. Wir vom SSV Rankweil sind es auf jeden Fall.

Weniger gut lief es für Sarah Griß. Sie war ebenfalls zum ersten Mal bei einer Österreichischen Meisterschaft am Start. Mit 166 Ringen blieb sie etwas hinter den meisten von ihr in dieser Saison erzielten Ergebnissen zurück und fand sich leider am Ende der Rangliste wieder. Die gewonnene Erfahrung ist aber natürlich unbezahlbar.

Den Abschluss bildete der Start von Fabio Madlener. Auch er hat in dieser Saison eher weniger trainiert und konnte sich demnach auch nicht allzu viel Hoffnungen machen. Mit 386,0 Ringen landete er dann auch auf Platz 18 von 35 und damit - ähnlich wie Markus - im Mittelfeld. Auch für ihn und seine Mannschaftskollegen Patrick Diem (USG Altach, 396,2 Ringe, 8. Rang) und Manfred Sutterlüty (USG Bezau, 356,9 Ringe, 34. Rang) wurde es mit Platz 6 keine Medaille.

Ob unsere Goldmedaillengewinner ihren Erfolg mittlerweile in vollem Umfang realisiert haben ist nicht bekannt. Ihre Vereinskollegen sind auf jeden Fall begeistert und sehr stolz auf sie.

Fotos

Schussbilder LP:
Simon Mair
Nadja Schrotter

Schussbilder LG:
Markus Abfalterer
Manuel Gopp
Sarah Griß
Patrizia Salzgeber

VN Bericht vom 31. März 2015