Arge Alp Cup 2014

Bei schönstem Sommerwetter fanden vom 17. – 19. Juli 2014, am Tiroler Landeshauptschießstand in Innsbruck, im Rahmen der Arge Alp Sommerspiele, die Wettkämpfe der Sportschützen statt. Nachdem am Nachmittag die Möglichkeit bestand ein wenig zu trainieren, wurde die Veranstaltung gegen Abend mit dem traditionellen Fahneneinmarsch der Regionen, ein paar Begrüßungsworten der offiziellen Vertreter und der Gastgeber sowie einer Jause eröffnet. Am Start waren in diesem Jahr rund 185 Schützen aus 8 Regionen. Die Lombardei und Trient waren diesmal leider nicht dabei.

Mit den Wettkämpfen wurde dann am Freitagmorgen gestartet. Für Vorarlberg klappte der Start, dank Thomas Mathis, perfekt, konnte er doch gleich im Liegendbewerb der Männer gewinnen. Bereits im 2. Durchgang war mit Markus Abfalterer ein Schütze des SSV Rankweil am Start. Für ihn war dies die 1. Teilnahme am Arge Alp Cup und gleichzeitig die erste Begegnung mit dem KK Stand in Innsbruck. Und die Bedingungen waren, typisch für diesen Stand, aufgrund des wechselhaften Windes nicht einfach. Und so gelang es Markus leider nicht sein Können voll zu zeigen. Mit 595,0 Ringen (567 o. ZW) wurde es im 24 Mann starken Starterfeld der 19. Platz und die Enttäuschung war ihm entsprechend anzumerken. Leider hatte der dritte nominierte Vorarlberger Juniorschütze abgesagt und so war Vorarlberg in diesem Bewerb in der Mannschaftswertung nicht vertreten.

Im folgenden Durchgang konnte dann unser Routinier, Melanie Lutz, zeigen ob sie mit den Bedingungen besser klar kommt. Auch sie hatte zu kämpfen und auch ihr machte der Wind das Leben nicht leicht. Mit einer durchschnittlichen Leistung von 608,2 Ringen (581 o. ZW) reichte es in diesem Jahr nicht für eine Top-Platzierung und so wurde es für sie der enttäuschende Platz 11. Aber für Melanie gab es ein Trostpflaster. Gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Sonja Ladner (SG Hohenems, Siegerin in der Einzelwertung) und Brigitte Köb (USG Wolfurt) klappte es in der Mannschaftswertung mit dem Sieg und so gab es doch noch Grund zur Freude.

Während Melanie für diesen Tag fertig war und für sie keine weiteren Wettkämpfe mehr auf dem Programm standen, durfte Markus noch einmal mit dem Luftgewehr starten. Hier blieb er zwar vom Wind verschont, dafür sorgten die hohe Luftfeuchtigkeit, stehende Luft und die hohen Temperaturen auch am Luftgewehrstand für durchaus herausfordernde Bedingungen. Und Markus wollte es an diesem Tag einfach gar nicht gut laufen. Mit 566,3 Ringen (541 o. ZW) blieb er weit hinter seinen Erwartungen und seinen Fähigkeiten zurück und kann diesen Tag eigentlich nur unter „Erfahrung“ abspeichern. Die Mannschaft mit Michael Zach (USG Doren) und Patrick Diem (SG Altach) belegte den 6. Rang.

Das Trio des SSV Rankweil komplettierte mit Simon Mair ein Pistolenschütze. Auch für ihn bedeutete sein Start die erste Teilnahme an einem Arge Alp Wettkampf, mit dem Innsbrucker 50m-Stand hatte er allerdings schon 3 Wochen vorher, beim Alpenpokal, Bekanntschaft gemacht. Am späten Freitagnachmittag trat er nun an um seinen gesamt erst dritten Bewerb mit der Freien Pistole zu schießen. Und einen besseren Einstieg kann man sich kaum vorstellen. Mit 487 Ringen konnte er sich gegen seine Konkurrenten aus St. Gallen und Bayern durchsetzen und holte sich den Sieg in der Juniorenwertung. Erfahren hat er dies allerdings erst beim Abendessen im Hotel (ein Dank an den Tiroler Landesschützenbund, der die Ergebnisse noch am selben Abend auf der TLSB-Homepage veröffentlicht hatte). Die Freude darüber war trotzdem riesig und hat sogar unserem coolen Simi ein Grinsen bis zu beiden Ohren ins Gesicht gezaubert. Da er der einzige Vorarlberger Junior war, der diesen Bewerb bestritten hat, gab es leider auch hier keine Mannschaftswertung.

Samstag, neuer Tag neues Glück. Für Markus, Melanie und Patrick bedeutete dies mal gleich, trotz streikendem Navi, doch noch den Schießstand zu finden. Für Simon bedeutete es, auch im Luftpistolenbewerb, noch eine weitere Chance auf Edelmetall zu haben. Schwer zu beurteilen, was während einem solchen Bewerb in Simon vorgeht, aber nach außen hin ist er die Ruhe selbst. Er bleibt in seinem Ablauf, er ist voll und ganz auf sich und seinen Wettkampf fokussiert und nimmt weder wahr, dass er fotografiert wird, noch dass sich sein Nachbar gerade grün und blau ärgert. Von ihm könnte sich wirklich noch so mancher langjähriger Schütze eine ordentliche Scheibe an Disziplin während dem Schießen abschneiden. Und diese Konzentration auf das Wesentliche wird belohnt. Zwar war Simon mit seinen 545 Ringen (und vor allem mit der 2. Serie) selber nicht ganz zufrieden (auch das nicht die schlechteste Eigenschaft für einen Sportler) und es wurde in der Einzelwertung „nur“ der undankbare 4. Platz, aber dafür hat die LP Juniorenmannschaft des VSB aufgezeigt. Mit insgesamt großartigen 46 Ringen Vorsprung auf die Tiroler Mannschaft holten sich Christoph Tiefenthaler (SG Satteins), Simon und Marvin Greppmayr (SG Lustenau) ganz klar den Sieg. Die Einzelwertung konnte mit 553 Ringen übrigens Christoph gewinnen, was für ihn eine Überraschung, aber auch eine kleine Entschädigung dafür war, dass er am Tag zuvor, aufgrund einer spontanen Planänderung der Wettkampfleitung, im OSP-Bewerb die Goldmedaille verloren hat.

Auch Markus bekam mit der Teilnahme am Dreistellungsbewerb noch eine weitere Gelegenheit sein Können zu zeigen. Der Wind ließ die Schützen an diesem Tag ziemlich in Frieden und so konnte man sich die meiste Zeit des Wettkampfes auf andere Dinge konzentrieren. Kniend (mit geborgter Vorderschafterhöhung) und Liegend lief es noch verhältnismäßig gut, ein paar Ausreißer hie und da, aber auch eine Reihe guter Schüsse. Stehend lief es dann allerdings nicht wie gewünscht und man konnte Markus zunehmend seine Frustration darüber ansehen. Mit 1.055 Ringen gelang ihm aber nichtsdestotrotz eine neue Wettkampfbestleistung. Auch diesmal konnte der VSB leider keine Mannschaft stellen.

Im letzten Durchgang kämpften die Juniorinnen und Damen im 3x20 Bewerb nochmal um gute Platzierungen. Und pünktlich zum Wettkampfstart nahm auch der Wind wieder ein wenig zu. Dieser soll aber Melanie nicht als Ausrede dienen. Die Schüsse, die bei ihr daneben gingen hatten damit relativ wenig zu tun. Und dafür, dass sie nicht trainiert muss sie sich eigentlich nicht über die schwache Leistung, vor allem im Stehendanschlag, wundern. Aber dafür versöhnte sich sich mit 98 und 99 ein wenig mit ihrem Liegendanschlag. Mit 549 Ringen ist man in einem entsprechend starken Teilnehmerfeld nur auf Rang 13 (von 15) zu finden. Mit der Mannschaft mit Sonja Ladner und Daniela Waibel (beide SG Hohenems) wurde es Platz 4.

Traditionell fand der Ausklang der Veranstaltung bei einem Bankett mit Siegerehrung statt. Im Unterschied zum Vorjahr wurden diesmal keine Urkunden verteilt, dafür erhielt auch die Siegermannschaft jedes Bewerbes (und neben den Einzelschützen nur diese) eine Medaille. Der Vorarlberger Schützenbund durfte in diesem Jahr über 11 Gold- und 1 Silbermedaille jubeln. In der Länderwertung verbesserten wir uns im Vergleich zum Vorjahr von Rang 5 auf Rang 4.

Während der Siegerehrung wurde von BSPL Margit Melmer des Öfteren erwähnt, dass Vorarlberg mit einer relativ jungen bzw. neuen Mannschaft am Start war, da sich der Vorarlberger Schützenbund in einer Umstrukturierungsphase befindet und seit einem Jahr mit einem Landestrainer arbeitet. Bei genauerer Betrachtung muss man aber auch feststellen, dass viele der Teilnehmer und auch viele der Medaillengewinner des VSB bereits durchaus erfolgreich waren BEVOR die Änderungen vorgenommen wurden. Und dass einige der erfolgreichen Schützen auch ziemlich unabhängig von der neugeschaffenen Kaderstruktur und dem –training ihre Leistungen selbst oder gemeinsam mit ihrem Verein oder anderen Schützen erarbeitet haben.

Neben all den schönen Momenten und den wirklich tollen Erfolgen muss aber auch erwähnt werden, dass z.B. die VSB LP Junioren mit Recht ein wenig enttäuscht darüber waren, dass während ihrem Wettkampf kein VSB Sportleiter am Stand war und auch der Landestrainer erst lange nachdem Thomas Mathis seinen Dreistellungswettkampf abgeschlossen hatte zu ihnen rauf kam. Natürlich kann keiner der Erwähnten einen schlechten Schuss verhindern und diesen schon gar nicht rückgängig machen, natürlich kann keiner den Wettkampf für unsere Schützen bestreiten, aber manchmal kann das Wissen, dass in einem Problemfall ein Ansprechpartner da ist, schon sehr beruhigend wirken. Dass sie diese mentale Unterstützung von ihren Betreuern nicht notwendig haben (Fans hatten sie immerhin 5 Stück) haben sie eindrucksvoll bewiesen und dennoch kann man mal drüber nachdenken….

Der Tiroler Schützenbund hat mal wieder, auch mit der ein oder anderen technischen Schwierigkeit, eine tolle Veranstaltung geboten. Für die Kleinkaliberschützen war das zudem eine tolle Gelegenheit vor den Österreichischen (Staats-)Meisterschaften Ende August auf dieser Anlage zu schießen. Ebenso für die Teilnehmer an der WM Qualifikation, die bereits wenige Tage nach dem Arge Alp in Innsbruck stattfindet.

Ergebnisse

Fotos

Bericht VN

Schussbilder:
Markus 3x40
Markus liegend
Melanie 3x20
Melanie liegend
Simon LP